Industriespektrometer NIR-Online-Systeme eröffnen neue Dimensionen der Qualitätskontrolle
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Im Mischfutterwerk Austing ist die durchgängige Technisierung und Automatisierung der Abläufe von zentraler Bedeutung. Daher wurden – zunächst noch im Rahmen eines Forschungsprojekts – NIR-Online-Systeme eingeführt. Die Ergebnisse waren beeindruckend und eröffneten neue Dimensionen in der Qualitätskontrolle.

Damme, Landkreis Vechta: Weithin sichtbar ragen die weißen Silos des Austing Mischfutterwerks über die Ebene. Das traditionsreiche Familienunternehmen steht bei den Landwirten in der Region seit Generationen für Qualität. Um den steigenden Ansprüchen an optimale Futtersorten gerecht zu werden, setzt Austing auf zeitnahe Prozesskontrollen mit Industriespektrometern von NIR-Online. 1911 von Bernhard gr. Austing als Windmühle aufgebaut, wurde der Betrieb innerhalb von drei Generationen zu einem modernen Futtermittelwerk ausgebaut.
Seit 1953 arbeitet Austing überwiegend für die Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft Damme (LBD) in Lohnherstellung. Bis heute ist die tägliche Produktionsleistung auf rund 1000 Tonnen angewachsen, davon entfallen 90 Prozent auf Schweinefutter und je fünf Prozent auf Geflügel- und Rinderfutter. Diese Verteilung hat ihren Grund, gilt doch die Region um Damme mit mehr als 350.000 Schweinemastplätzen als das Zentrum der niedersächsischen Schweinehaltung. Dabei liefert die LBD an Austing die für die Mischfutterherstellung benötigten Rohwaren, wie Getreide, Eiweißfuttermittel, Stärkefuttermittel, Mineralstoffe und Premixe, und gibt die Rezepturen vor, nach denen die rund 200 verschiedenen Futtermittelmischungen hergestellt werden.
Investition in Innovation und Weiterentwicklung
„Unser Vorteil besteht darin, dass mit der Bindung an die LBD ein beständiges Auftragsvolumen gegeben ist, ohne dass wir uns um den Einkauf und die Vermarktung der Produkte kümmern müssen“, betont Bernhard gr. Austing, der als Enkel des Firmengründers 1982 die Unternehmensleitung übernahm. Dies bedeutet, dass sich Austing ausschließlich auf die Produktion konzentrieren kann. Permanent investiert das Mischfutterwerk in technische Weiterentwicklungen und Innovationen, um seinen Kunden eine gleichbleibende Futterqualität zu liefern und die eigene Effizienz zu verbessern.
Von zentraler Bedeutung ist dabei die durchgängige Technisierung und Automatisierung der Abläufe: von der Annahme der Rohwaren, die täglich von rund 40 Lkw auf dem Werksgelände angeliefert werden, über die Förderung, Lagerung, Dosierung und Mischung der Komponenten sowie die Warmbehandlung und Pelletierung der Fertigmischungen bis hin zum Absacken und Verladen von Mehlfutter, Pellets und Krümelfutter auf die ausgehenden Silo-Lkw. Durch diesen hohen Automationsgrad ist Austing in der Lage, mit nur rund 20 Beschäftigten in Produktion und Verwaltung eine Jahresleistung von zuletzt 280.000 Tonnen zu erbringen. Die prozessgesteuerte Auftragsabwicklung sorgt dafür, dass die bestellte Ware „just-in-time“ das Haus verlässt.
Überwachung der Rezepturen in Echtzeit
Auch bei der Qualitätskontrolle ist Austing auf technisch neuestem Stand und nutzt mit den Industriespektrometern von der Firma NIR-Online ein System, das eine lückenlose Prozessüberwachung in Echtzeit ermöglicht. 2002 in Walldorf/Baden gegründet, gehört die Firma NIR-Online seit Anfang 2014 zur Büchi-Gruppe. Das Austing Mischfutterwerk schaffte die NIR-Online-Spektrometer im Rahmen eines Forschungsprojekts mit der Universität Bremen an, bei dem es eigentlich um das Thema Energieeffizienz ging. „Mischfutter wird heute nach modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen hergestellt und kann in unserem Betrieb aus bis zu 15 Komponenten bestehen, je nach Bedarf und Leistung der Nutztiere“, erläutert Firmenchef Bernhard gr. Austing. „Nur wenn die Mischungen den Rezepturvorgaben entsprechen, ist sichergestellt, dass die Tiere optimal ernährt werden.“ Obwohl Austing auch zuvor umfassende Qualitätskontrollen betrieb, eröffnen die NIR-Online-Spektrometer eine neue Dimension.
Dazu Geschäftsführer Andreas Robke: „Beim Rohwareneingang konzentrierten wir uns bisher auf Durchschnittsmuster und entnahmen im Produktionsverlauf den Mischungen immer wieder punktuelle Proben, die aber nur mit erheblichen Zeitverzögerungen in einem externen Labor ausgewertet werden konnten.“
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