Nanotechnologie EU-Kommission fördert drei Projekte zur Risikobewertung von Nano-Material

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Die Europäische Kommission fördert seit Januar 2019 drei Verbundprojekte zur Risikobewertung und Regulierung von Nano-Materialien. Dabei steht die Betrachtung der Qualität der Daten, Erarbeitung von verbindlichen Testrichtlinien sowie der Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen im Mittelpunkt.

Brüssel/Belgien – Durch den „Risk Governance Council“ etabliert die Europäische Kommission auf EU-Ebene ein übergeordnetes Gremium zur Risikobewertung von Nano-Materialien. Die drei Projekte finden im Rahmen des achten EU Rahmenprogramms „Horizon2020“ statt. Die Verbundprojekte Science-based Risk Governance of Nano-Technology (Risk Gone), Establishing a Nanotechnology Risk Governance Framework (Nanorigo) und Gov 2 Nanomeeting the needs of nanotechnology bestehen je aus rund 20 Projektpartnern. Die Europäische Union legt eine Förderung bis Anfang 2023 fest. Die Dechema ist an den Projekten Nanorigo und Risk Gone beteiligt. 

Das Hauptziel von Nanorigo ist die Entwicklung und Umsetzung eines transparenten und transdisziplinären Risk Governance Frameworks für industriell hergestellte Nano-Materialien. Die Basis sind dabei qualitativ hochwertigen Daten, verantwortungsvoller Risikokommunikation und Interaktion mit allen Beteiligten, die europäische Regulierung und Gesetzgebung sowie in die internationale Standardisierung eingebettet sind. Dieses Framework wird die bisher entwickelten Werkzeuge und Kenntnisse über die physikalisch-chemische Charakterisierung, Exposition mit und Gefährdung durch Nano-Materialien in die behördliche Risikobewertung und das Sicherheitsmanagement für Mensch und Umwelt einbringen und integrieren, sie aktualisieren und übertragen.

Der Schwerpunkt des Risk Gone-Projekts liegt auf der Anpassung und Optimierung der Testleitlinien der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Ziel ist es, nanospezifische Leitfäden für ihre Anwendung bei der Risikobewertung von synthetischen Nanomaterialien (engineered nanomaterials) zu erstellen oder alternativ Verbesserungen an den OECD-Testleitlinien, standardisierten Protokollen und den Richtlinien der europäischen Chemikalienagentur ECHA vorzuschlagen.

Ein Schwerpunkt liegt auf Modellierungsansätzen und Datenspeicherung, -aufbereitung und -zugänglichkeit. Ein wichtiges Projektziel ist die Einrichtung eines transparenten, eigenständigen und wissenschaftlich fundierten Risk Governance Council. Dazu zählt ein festgelegter Tätigkeitsbereich und vereinbarte Kernaktivitäten, Mitgliedschaftsbedingungen, Betriebs- und Führungsstrukturen, Finanzierungsmechanismen für nachhaltiges Wirtschaften und deren Verknüpfung mit anderen relevanten internationalen Organisationen und Regulierungsbehörden.

Obwohl jedes Verbundprojekt andere inhaltliche Schwerpunkte setzt, so gibt es doch auch ein hohes Maß an Überschneidungen, die eine enge Vernetzung der Projekte ermöglicht. Durch die Kooperation möglichst vieler Interessenvertreter aus allen Bereichen sollen die Vorarbeiten der letzten Jahre nun zu regulatorisch verwertbaren Ergebnissen führen, so dass das volle Potential der Nano-Technologie genutzt werden kann.

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