Radarfüllstandmessung So erfassen Sie schwer zu messende Medien zuverlässig

Von Sabine Mühlenkamp

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Im vergangenen Jahr wurde ein neues Radarfüllstandmessgerät, das mit einer Frequenz von 79 GHz arbeitet, auf den Markt gebracht. Ziel war es, insbesondere Signale schwer zu messender Medien mit einer noch besseren Zuverlässigkeit zu erfassen. Die Bilanz nach einem guten halben Jahr Praxiserfahrung im Feld überrascht selbst Fachleute.

Baustoffe sind an sich leicht durch die Radarfüllstandmesstechnik zu detektieren, die Einbauten in den Silos führen jedoch zu Störsignalen.
Baustoffe sind an sich leicht durch die Radarfüllstandmesstechnik zu detektieren, die Einbauten in den Silos führen jedoch zu Störsignalen.
(Bild: Holcim (Schweiz) AG, CH-5303 Würenlingen)

Die wichtigste Neuentwicklung des Vegapuls 69 ist, dass das Füllstandmessgerät mit einer Frequenz von 79 GHz arbeitet. Die höhere Frequenz ermöglicht eine deutlich bessere Fokussierung des Sendesignals. Vor allem bei Behältern mit vielen Einbauten oder einer stark strukturierten Behälterwand hilft die gute Fokussierung, das eigentliche Messsignal von Störsignalen besser zu trennen.

Mit neuen Mikrowellenkomponenten können selbst kleinste Reflexionssignale erfasst werden. Damit lassen sich auch bis dahin schwierig zu messende Medien mit schlechten Reflexionseigenschaften, also sehr niedriger Dielektrizitätszahl, wie Kunststoffpulver oder leichte Asche, zuverlässig messen. Aber auch extreme Staubentwicklungen meistert das neue Gerät.

Die Rückmeldungen aus den weltweiten Anwendungen der ersten sechs Monate klingen manchmal fast schon euphorisch. Seit der Markteinführung wurden über 3500 Geräte verkauft und Anwendungen erschlossen, bei denen man bis dahin nicht glaubte, dass sie möglich sind. Und so kommt es, dass die Anwendungstechniker des Schiltacher Unternehmens Vega sich jetzt an immer schwierigere Messanforderungen heranwagen und es ist verblüffend, wie einfach Füllstandmessung von Schüttgütern geworden ist. Dabei zeichnete sich der Erfolg bereits in der Nullserie ab, die schon vor der offiziellen Markteinführung im September letzten Jahres weltweit installiert wurde. Damit konnte viel Erfahrung gesammelt werden, sodass zum Verkaufsstart ein ausgereiftes Gerät zur Verfügung stand.

Von der neuen Sensorausführung profitiert zum einen die Kunststoffindustrie, da sehr viele Kunststoffe eine sehr niedrige Dielektrizitätszahl (DK 1,2-1,6) aufweisen. Diese Medien liefern dementsprechend auch nur sehr schwache Reflexionen, da ein großer Teil der Radarsignale vom Medium absorbiert wird oder einfach durch dieses hindurchgeht. Ein Radarsensor kann nur den richtigen Füllstand messen, wenn auch ein Füllstandecho klar zu erkennen ist. Weisen die Störsignale die gleiche Größe wie das Füllstandecho auf, ist eine zuverlässige Messung nicht möglich.

Unglücklicherweise tritt diese Situation besonders bei vielen Kunststoffen in Pulver- oder Granulatform auf. Kommen noch Einbauten in den Silos und Behältern dazu, wird die Messsituation schwierig. Ähnliches gilt für segmentierte Mischsilos in der Baustoffindustrie. Obwohl Medien wie Sand oder Steine die Radarsignale gut reflektieren, verursachen die strukturierten Silowände erhebliche Störsignale, die zu einer eingeschränkten Funktion bisheriger Sensoren geführt haben. Solche Anwendungen löst das neue Radarfüllstandmessgerät durch die bessere Signalfokussierung nun deutlich besser. Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Anwendungen, in denen der Vegapuls 69 zum echten Problemlöser wurde.

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