Ex-Schutz Konstruktiver Ex-Schutz meets SIL
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Rembe bietet nun weltweit SIL-äquivalente Kenngrößen für Produkte der mechanischen Explosionsdruckentlastung und zugehörige Signalgeber.

Das Thema SIL (Safety Integrity Level) ist komplex und aktuell. Höchste Zeit, einen Blick aus der Sicht des konstruktiven Explosionsschutzes darauf zu werfen – und über die elektrischen, elektronischen und programmierbar elektronischen Systeme (E/E/PE) hinaus zu blicken.
Rembe bietet nun weltweit SIL-äquivalente Kenngrößen für Produkte der mechanischen Explosionsdruckentlastung und zugehörige Signalgeber. Damit wird es Herstellern und Betreibern ermöglicht, bereits existente und zukünftig noch verschärfte Anforderungen im Hinblick auf die Bewertung der funktionalen Sicherheit von Schutzsystemen für explosionsgefährdete Bereiche zu erfüllen. SIL betrachtet im Ursprung die funktionale Sicherheit von E/E/PE-Systemen (IEC 61508). Aussagen bezüglich der „mittleren Ausfallwahrscheinlichkeit der Schutzfunktion bei Anforderung“ sind beispielsweise für die von Rembe erhältlichen Q-Bic-Unterdrückungssysteme als aktive Schutzsysteme bereits seit Längerem verfügbar.
Mechanische Schutzsysteme werden in dieser Richtlinie nicht betrachtet und können demnach nicht nach dieser zertifiziert werden. Viele Anlagenbauer und -betreiber verschiedenster Branchen fordern jedoch Zuverlässigkeitskenngrößen auch für mechanische Schutzsysteme, da diese oftmals in Kombination mit E/E/PE-Systemen eingesetzt werden und nur im „Gesamtwirken“ zu einem in sich stimmigen Schutzkonzept führen. Zudem werden einige Standards wie die TRBS 2152-5 künftig explizit bestimmte SIL-Level für Schutzsysteme fordern.
Basierend auf diesen Erkenntnissen hat Rembe in Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualitäts- und Zuverlässigkeitsmanagement (IQZ) in Wuppertal eine transparente und rechtssichere Methodik entwickelt, die es erlaubt, Rembe-Produkten trotz ihrer rein mechanischen Funktion ein SIL-Äquivalent zuzuordnen.
Die so ermittelten PFD (Probability of Failure on Demand)-Werte können gemäß IEC 61508 in die „SIL-Sprache“ übersetzt werden. Für die Berstscheiben des Unternehmens ergab sich eine SIL-Äquivalenz von 4. Für die Einrichtungen zur flammenlosen Druckentlastung eine SIL-Äquivalenz von 2 aufgrund der integrierten elektronischen Komponenten, die dieses SIL-Level aufweisen.
So konnte einem Anwender in Neuseeland geholfen werden, die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit seiner druckentlasteten und mit elektronisch angesteuerten Löschmittelsperren geschützten Anlage zu berechnen. Dies war eine Vorgabe der Behörde und erlaubte die Fertigstellung der Genehmigungsunterlagen, die andernfalls wohl noch heute auf sich warten ließen.
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