Verpackungsanlagen im Industrie 4.0-Zeitalter Integriertes Verpackungskonzept für unterschiedlichste Packstücke

Von Sabine Mühlenkamp

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Damit Waren unterschiedlicher Branchen in bestmöglichem Zustand zu den Kunden und Händlern gelangen, müssen sie sicher abgefüllt, palettiert und verpackt werden. Doch jedes Produkt hat andere Eigenschaften. Wie man damit umgeht, lesen Sie in den nachfolgenden Beitrag.

Die Baureihe Robotpac palettiert und depalettiert mit spezifisch entwickelten Greifsystemen unterschiedlichste Packstücke.
Die Baureihe Robotpac palettiert und depalettiert mit spezifisch entwickelten Greifsystemen unterschiedlichste Packstücke.
(Bild: Beumer)

Nahrungsmittel wie Mehl oder Kakaopulver sind insbesondere bei Transport und Lagerung vor Witterungseinflüssen und Feuchtigkeit zu schützen. Produkte aus der Chemie und Petrochemie besitzen zum Teil beträchtliche Temperaturen und können ein ungewöhnliches Fließverhalten aufweisen, sodass die abgefüllten Säcke wenig formstabil sind. Baustoffe wie Zement, Mörtel oder Gips unterscheiden sich durch unterschiedliche Schüttgewichte oder Korngröße.

„Hersteller in diesen sehr verschiedenen Branchen müssen sich in einem wettbewerbsintensiven Markt bei steigenden Rohstoff- und Energiepreisen behaupten“, erläutert Gregor Baumeister, Leiter des Geschäftsbereichs Palettier- und Verpackungssysteme bei der Beumer Group. Und genau das eint sie. Denn sie verfolgen alle ein Ziel: Dem Verbraucher hochwertige Waren zu akzeptablen Preisen anbieten zu können. „Wir kennen die spezifischen Anforderungen dieser Industrien und können als Systemanbieter Anwendern die komplette Verpackungslinie kundenindividuell auslegen, liefern und installieren“, sagt Baumeister.

Um Schüttgut – insbesondere Baustoffe, aber auch Produkte aus der Nahrungsmittelindustrie– effizient in Säcke zu füllen, hat der Systemanbieter den Beumer Fillpac im Programm. Über eine spezielle Software kommuniziert eine Wägeeinrichtung permanent mit dem Füllstutzen. Die automatische Sackgewichtskontrolle ermittelt das präzise Gewicht während des Befüllens. Damit erreicht die Anlage immer exakte Füllungsgrade.

Die Verpackungslinie arbeitet somit effizienter, weil keine Säcke wegen zu hoher oder zu geringer Füllgewichte aus dem Materialfluss genommen werden müssen. Je nach Anforderung und Materialeigenschaften wie Schüttgewicht, Fließverhalten oder Korngröße gibt es die Baureihe als Luft- und als Turbinen-Abfüllmaschine. Luft-Abfüllmaschinen eignen sich, um rieselfähige und grobkörnige Produkte mit Partikelgrößen bis zehn Millimeter abzusacken – das Turbinenverfahren ist vorwiegend für freifließende, feinkörnige Produkte wie Zement oder Gips.

Jederzeit Up-to-date

Mit der App Boom (Beumer Overall Operation Monitoring) erhält der Mitarbeiter jederzeit den Überblick über alle relevanten Kennzahlen der Verpackungslinien. Es zeigt den Status quo über Verfügbarkeit, Leistungs-, und Qualitätsgrade sowie den Energie- und Druckluftverbrauch an. Die App stellt alle Linien mit den wichtigsten Kennzahlen übersichtlich dar. Mitarbeiter erhalten damit wichtige Informationen über die Effektivität der gesamten Linie. Der Kunde kann sich sämtliche Daten rasch auswerten und diese als Soll-Ist-Vergleich oder als Diagramm darstellen lassen. Ein effizienter Betrieb aller Anlagen ist somit sichergestellt. Das Programm kann an die kundenspezifischen Anforderungen angepasst werden. So können Kennzahlen ergänzt, Linienkonstellationen verändert und weitere Dashboards hinzugefügt werden.

Partner der Chemieindustrie

Unternehmen aus der Chemieindustrie nutzen die Form-Fill-Seal(FFS)-Anlage, die einen Sack aus einer vorgefertigten PE-Schlauchfolie fertigt, und diesen mit den technischen Kunststoffen wie PE, PP, PA oder PS füllt. Zuverlässig, schonend und nachhaltig abfüllen lassen sich zudem Salze, Baustoffe, Dünge- oder Lebensmittel. Diese Anlage ist mit einer Wägeeinrichtung ausgerüstet. Nach dem Füllen verschweißt das System die bis zu 25 Kilogramm schweren Säcke. Anwender können auf diese Weise bis zu 2600 Säcke in der Stunde handhaben. Die vollen Säcke aus unterschiedlichen Materialien wie Papier, PE oder PP und in verschiedenen Größen und Gewichten müssen anschließend stabil und gleichmäßig auf Paletten gestapelt werden.

Der Palettierer Paletpac lässt sich schnell montieren, ist für Bediener gut zugänglich und kann flexibel an die zu handhabenden Säcke angepasst werden. Je nach Produktanforderung kann dieser mit einer Klammer- oder Doppelbanddrehvorrichtung ausgestattet werden. Weitere Lösungen leiten die palettierte und verpackte Ware zur Einlagerung in einem angeschlossenen Lager oder direkt zum Versand weiter. Dazu kommen verschiedene Handlinglösungen und Manipulatoren wie Roboter, Puffer- und Lagermodule. Die Beumer Group greift dabei immer auf einen Systembaukasten zu. „Wir statten zudem alle Anlagen einer Linie mit dem gleichen Human Machine Interface aus“, erklärt Baumeister. „Mit diesem Bediengerät erhält der Mitarbeiter ein leicht verständliches und intuitives Interaktionskonzept, mit dem sich die Arbeitsabläufe effizient gestalten lassen.“ Um eine durchgängige Material- und Datenverfolgung sicherzustellen, müssen die Abfüll-, Palettier-, Verpackungs- und weitere Lösungen optimal aufeinander abgestimmt sein.

Dazu wurde die modular aufgebaute BG Software Suite entwickelt. Diese kann der Betreiber individuell an seine Aufgaben anpassen. Ohne Probleme lassen sich auch Produkte von Drittanbietern integrieren. Der Anwender kann diese Lösung bei Bedarf erweitern und damit seine Materialflüsse optimieren.

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