Brandgefährdungsbeurteilung Ab-/Brandverhalten von Stäuben im quasi-stationären Zustand

Von Dr. Jörg Kempf

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Im Rahmen der sicherheitstechnischen Beurteilung brennbarer Stäube obliegt der Brennprüfung eine hohe Bedeutung. Mit ihr wird die Brennfähigkeit von abgelagertem Staub beurteilt und mit der sogenannten Brennzahl diskret bewertet. Stäube in quasi-stationärem Zustand stellen eine besondere Herausforderung dar.

Brennbare Stäube können mit Luft oder anderen Oxidationsmitteln explosionsfähige Atmosphäre bzw. ein explosionsfähiges Gemisch bilden.
Brennbare Stäube können mit Luft oder anderen Oxidationsmitteln explosionsfähige Atmosphäre bzw. ein explosionsfähiges Gemisch bilden.
(Bild: Staubexplosion /Hans-Peter Scholz / CC BY-SA 3.0)

Bei bestimmten verfahrenstechnischen Prozessen bzw. in bestimmten verfahrenstechnischen Anlagen tritt brennbarer Staub nicht ausschließlich als aufgewirbelter oder abgelagerter Staub, sondern im Fließbett auf und befindet sich somit in einer Übergangs- bzw. Zwischenform, die zwischen der abgelagerten und der aufgewirbelten Form liegt, also in einem quasi-stationären Zustand.

Bislang bestand eine Wissensunsicherheit dahingehend, ob und ggf. inwieweit eine für abgelagerten Staub normgemäß ermittelte Brennzahl zur sicherheitstechnischen Beurteilung von Fließbetten geeignet bzw. zulässig ist.

Auf dem 11. Schüttgut-Forum am 16./17. November in Würzburg berichtet Dr.-Ing. Alexey Leksin, Bergische Universität Wuppertal, über eine für Fließbetten modifizierte Prüfapparatur und die damit durchgeführten experimentellen Untersuchungen zur Brennfähigkeit von Stäuben im quasi-stationären Zustand.

Da die erlangten Forschungsergebnisse im Kontext zu den sicherheitstechnischen Kenngrößen von grundlegender Bedeutung für die betriebspraktische Durchführung der Brandgefährdungsbeurteilung sind, ist das Thema „quasi-stationärer Zustand“ in der aktualisierten VDI-Richtlinie 2263 berücksichtigt. Die Teilnehmer des Schüttgut-Forums erwartet eine detaillierte Beschreibung der modifizierten Prüfapparatur und des Prüfverfahrens in der novellierten VDI-Richtlinie 2263 Blatt 1.

Mit anderen Worten: Es ist eine Untersuchungsmethode zur Ermittlung einer neuen sicherheitstechnischen Kenngröße, der sogenannten Brandverhaltenszahl im quasi-stationären Zustand (BVZqs) entwickelt worden, da sich das Ab-/Brandverhalten in der modifizierten Prüfapparatur nicht zweckmäßig mit den genormten Brennzahl-Definitionen beschreiben lässt.

Ziel ist es, eine Bemessungsgrundlage zu schaffen mit der Betreiber bei bestimmten verfahrenstechnischen Prozessen bzw. Anlagen solche quasi-stationäre Zustände erkennen, entsprechend bewerten und geeignete Schutzmaßnahmen ableiten können.

Des Weiteren berichtet Leksin über die zukünftige prüftechnische Bestimmbarkeit der Brandverhaltenszahl im quasi-stationären Zustand, sowie der Festlegung des Prüfverfahrens und der modifizierten Prüfapparatur.

Ist Ihr Interesse geweckt? Hier finden Sie das komplette Programm sowie das Anmeldeformular des 11. Schüttgut-Forums.

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