Störungsfreie Hallenbeschickung Prozesssicherheit im Salzlager

Quelle: Pressemitteilung

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In einem Steinsalzberwerk wurde ein verfahrbarer Bandabsetzer optimiert. Zum Einsatz kamen eine robuste Rundstahlkette und ein innovatives Antriebssystem, die beide in den vorhandenen Stahlbau integriert wurden.

70 Meter Fahrweg in luftiger Höhe: Der optimierte Bandabsetzer arbeitet in über 20 Metern Höhe.
70 Meter Fahrweg in luftiger Höhe: Der optimierte Bandabsetzer arbeitet in über 20 Metern Höhe.
(Bild: K + S)

In Rheinberg, rund 60 Kilometer von Düsseldorf entfernt, befinden sich das Steinsalzbergwerk und die Saline Borth. Dort werden täglich zwischen 7.000 und 8.000 Tonnen Salz gefördert und verarbeitet. Betreiber des Werks ist K+S, Europas größter Salzproduzent. Das im Bergwerk geförderte Salz wird zuerst zwischengelagert, bevor es unter anderem als Streusalz zum Einsatz kommt. Borth hat eine Lagerkapazität von mehr als einer Viertelmillion Tonnen Salz: 180.000 Tonnen in Bunkern unter Tage und rund 70.000 Tonnen in einer Lagerhalle. Genau hier, in der Lagerhalle, sorgt nun eine neue Antriebslösung für die störungsfreie Hallenbeschickung mit Salz.

Optimiert wurde ein verfahrbarer Bandabsetzer, der dank robuster Rundstahlkette und dem innovativen Antriebssystem Omega Drive jetzt ausfallfrei und wartungsarm läuft. Kette und Antrieb wurden dabei in den bereits vorhandenen Stahlbau integriert. Für die Umbau-Lösung haben die Spezialisten Rud System, Herfurth & Engelke Förderanlagen und Rud Ketten Rieger & Dietz eng zusammengearbeitet.

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Lösung für störungsfreien Antrieb im Salzlager

„Die Rundstahlkette in Verbindung mit dem Tecdos-Antrieb ist die optimale Lösung für uns“, zieht Alexander Gils sein Fazit. Er arbeitet seit 2013 für K+S am Standort Borth und ist dort als Betriebsingenieur im übertägigen Bereich für die Instandhaltungs- und Umbaumaßnahmen an den Förderanlagen zuständig. „Vorher lief unser verfahrbarer Bandabsetzer per Direktantrieb der Räder über einen Getriebemotor und eine Rollenkette. Doch mit dem Salz und der Feuchtigkeit in der unbeheizten Lagerhalle sind die Räder auf den Laufschienen immer wieder durchgerutscht oder verblockt. Mindestens einmal pro Woche fiel das System aus und ein Mitarbeiter musste den Bandabsetzer per Kettenzug ziehen. Ein Umbau der Anlage war unausweichlich“, schildert Alexander Gils die Problematik.

In der Halle in Borth können ca. 70.000 Tonnen Salz zwischengelagert werden. Die Bandanlage befindet sich in einer Höhe von 20,7 Meter und hat einen ca. 70 Meterlangen Fahrweg. Mit einer Förderkapazität von 500 Tonnen pro Stunde schlägt sie innerhalb eines Jahres rund 1 Millionen Tonnen Salz um, was rund 37.000 Lkw-Ladungen entspricht. Eine hohe Anlagenverfügbarkeit ist daher essenziell. Für eine optimierte Prozesssicherheit sollte das neue Antriebssystem des Bandabsetzers vor allem robust gegen Salz und Feuchtigkeit sein.

Salz und Feuchtigkeit

Der Antrieb Tecdos Omega Drive ist am SEW-Motor der Anlage befestigt und zieht sich an der horizontal gespannten Tecdos Rundstahlkette über den gesamten Fahrweg von rund 70 Meter entlang. So bewegt er den Bandabsetzer vor und zurück. Für die Konstruktion und Auslegung der Komponenten arbeiteten alle Rud-Sparten eng zusammen: Ein Team übernahm die Koordination und Federführung des Projekts, erstellte die Fertigungs- und Montageunterlagen und übernahm den Einkauf der Komponenten. Die Spezialisten von Rud Ketten wiederum waren für die Auslegung und Herstellung der Kettenkomponenten zuständig. Herfurth & Engelke Förderanlagen übernahm die Fertigung und Montage des neuen Systems.

„Im Vergleich zu anderen Antriebsarten, wie Zahnstangen-, Spindelantrieben oder Rollenketten, ist unser System robust gegen aggressive Medien und harte Witterungsbedingungen. Es ist gerade für den Einsatz in Salzlagern prädestiniert. Denn feuchtes Feinsalz ist schmierig und da verlieren Räder gerne einmal den Grip und rutschen durch. Der Antrieb in Verbindung mit der Rundstahlkette aber läuft weiter“, erklärt Geschäftsführer René Heimlich, der bei Rud System für die Projektkoordination, Konstruktion und den Komponenteneinkauf zuständig ist.

Antreiben in luftiger Höhe

Eine Herausforderung bei der Konstruktion des Umbaus waren die beschränkten Platzverhältnisse und die Statik in 20,7 Meter Höhe. „Das Motto lautete: so groß wie nötig, so klein wie möglich“, betont Alexander Gils. Für den Antrieb wählte Rud seinen zweitkleinsten Antrieb der Tecdos Omega Drive Serie, den Omega Tec 12 mit 12 kN Zugkraft. Er punktet mit seinen kompakten Maßen von 280 mm x 102 mm x 250 mm (L x B x H) bei einem Eigengewicht von 22 kg.

Die Kette am Bandabsetzer ist eine Rundstahlkette Premium aus einsatzgehärtetem Stahl. „Wir haben bewusst keine rostfreie Rundstahlkette gewählt. Zum einen ist unsere einsatzgehärtete Rundstahlkette langlebiger und funktioniert auch trotz Korrosion. Zum anderen hätten wir die kompakte Dimensionierung sonst nicht halten können“, erklärt Heribert Herzog, Anwendungstechniker bei Rud Ketten und zuständig für die Auslegung des Kettenantriebes.

Von den Komponenten bis zum Stahlbau

Auch für die Profis von Herfurth & Engelke war die Höhe, in der die Anlage in der Lagerhalle installiert ist, eine Herausforderung. „Wir hatten drei Monteure in Gurten da oben auf gut 20 Metern Höhe. Das ist in puncto Arbeitsschutz schon ein bisschen anspruchsvoller und es kostet auch mehr Zeit bei der Installation. Aber es hat alles hervorragend geklappt“, erklärt Olaf Uminski, Geschäftsführer der Herfurth & Engelke Förderanlagen, die ebenfalls Teil der RUD-Gruppe ist. Neben der Montage des neuen Antriebssystems übernahmen die Spezialisten für den Umbau von Bestandsanlagen auch die Fertigung von Konsolen, Bedienungsbühnen und Stahlbaukomponenten. Der Umbau und die Inbetriebnahme des optimierten Bandabsetzers erfolgte im Zuge eines alljährlichen Turnarounds im K+S Werk Borth. Innerhalb einer Woche wurde der Umbau installiert und in Betrieb genommen.

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