Sicherheit hoch 3 Produkt- und Bedienerschutz beim Umgang mit Schüttgütern

Quelle: Pressemitteilung Azo

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Immer häufiger müssen beim Pulverhandling erhöhte Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden. Drei Beispiele zeigen, wie der Umgang mit anspruchsvollen Schüttgütern sicher gelingt.

In der Entleerstation AGW lassen sich Big Bags sicher entleeren.
In der Entleerstation AGW lassen sich Big Bags sicher entleeren.
(Bild: Azo)

Flexible Schüttgutbehälter wie Big Bags haben sich zum Transportieren und Lagern von Schüttgütern etabliert. Sie sind umweltfreundlich, sparen Personal sowie Lagerraum und verringern die Transport- und Prozesskosten. Neben rieselfähigen Schüttgütern können auch schwerfließende Produkte durch entsprechende Austragungsunterstützung zuverlässig entleert werden. Die Big-Bag-Entleerstation von Azo mit Anschlusssystem AGW eignet sich für den Einsatz im OEB-3-Bereich und wurde speziell für die Eindämmung der Staubbelastung bei der Entleerung von Big Bags konzipiert. Durch die integrierte Glovebox kann der Big Bag sicher geöffnet und das enthaltene Pulver in das nachfolgende System gefördert werden.

Hierfür wird nach dem Einsetzen des Big Bags in die Station der Auslauf durch die Öffnung im Andockgehäuse geführt. Über die im Gehäuse integrierten Handschuhe zieht der Bediener den Big-Bag-Auslauf über den Einlaufstutzen am Anschlusssystem. Danach betätigt er die kapazitive Zweihand-Sicherheitsbedienung zum pneumatischen Absenken des Andockrings sowie zum Aufblasen der Dichtung.

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Nachdem der Auslauf nun staubdicht angedockt ist, wird die Verschlussschnur des Big Bags gelöst. Durch das leichte Anheben des Big Bags mit dem Kettenzug wird der Auslauf gestrafft, so dass das Produkt ungehindert ausfließen kann. Die sichere Entleerung in den nachfolgenden Prozess kann beginnen. Bei schwerfließenden Schüttgütern ist der Auflagetisch mit einer zusätzlichen Walkeinrichtung ausgestattet.

Nach der vollständigen Entleerung wird der Big Bag evakuiert, indem das Luftvolumen aus dem Innern entfernt wird. Der Bediener verschließt den Big Bag über die im Gehäuse integrierten Handschuhe, fährt ihn aus der Station heraus und kann ihn dann entsorgungsgerecht falten. Auf Wunsch können die Entleerstationen mit Leermeldesystemen versehen werden, um einen rechtzeitigen Wechsel der Big Bags zu ermöglichen.

Entleerung von Sackware

Tendenziell werden die Vorgaben zum manuellen Handling von Schüttgütern weiter verschärft. Vermehrt werden Produkte als gesundheitskritisch eingestuft, die in der Vergangenheit als unkritisch galten. Gleichzeitig müssen empfindliche Rohstoffe, wie hygroskopische oder mit Sauerstoff oder Luftfeuchte reagierende Stoffe, vor nachteiligen Umgebungseinflüssen geschützt werden.

Für beide Fälle bietet sich die Sackaufgabestation OEB3 an, mit der Sackware unter besonderem Bedienerschutz entleert werden kann. Durch die integrierte Rollbahn werden die geschlossenen Säcke in eine Glovebox geführt und können dort geöffnet werden, ohne dass der Bediener mit dem enthaltenen Rohstoff in Kontakt kommt. Die manuelle Sack-Aufgabestation kann überall dort eingesetzt werden, wo die zu handhabenden Rohstoffe bei „geringer Dosierung eine pharmakologische Wirkung erzielen“ oder eine „moderate toxische Wirkung“ aufweisen (Definition DGVU 213-083). Dort ist ein OE-Band von 10 µg/m³ bis 100 µg/m³ genannt. Die Gefährdungsklasse für diese Produkte lautet G 3a

Hierfür legt der Bediener die geschlossenen Säcke auf eine Rollenbahn außerhalb der Schleusenkammer und öffnet den Einlass-Schieber über eine Zweihand-Sicherheitsbedienung. Danach kann er über einen Fußtaster die Rollenbahn in Bewegung setzen, die Säcke in die Schleusenkammer einfahren und den Schieber mit der Zweihand-Sicherheitsbedienung wieder schließen. Die Schleusenkammer und die Glovebox werden nun mit Stickstoff geflutet, bis der eingestellte Grenzwert (speziell Sauerstoffgehalt oder Restfeuchte) erreicht ist.

Zum Entleeren der Säcke greift der Bediener mit Hilfe der integrierten Handschuhe in die Glovebox und öffnet über die dort angebrachte Zweihand-Sicherheitsbedienung den Schieber zur Schleuse. Auch hier kann er über einen Fußtaster einen Sack in die Glovebox einfahren und danach den Schieber über die Zweihand-Sicherheitsbedienung wieder schließen. Mit dem integrierten Messer öffnet er den Sack und entleert ihn in das nachfolgende geschlossene System.

Die leeren Säcke werden über eine Öffnung in den Leersackverdichter entsorgt und dort in einen Foliensack gepresst. Eine spezielle Containment-Lösung ermöglicht das Wechseln des Foliensacks ohne Kontamination der Umgebung.

Alles unter Kontrolle

Ob Kontrollsieben, Schutzsieben, Fraktionieren, Fremdkörper ausscheiden, Klumpen auflösen oder Produkte auflockern: Mit der Wirbelstrom-Siebmaschine Typ DA lassen sich unterschiedlichste Aufgaben lösen. Die Besonderheit dieses Maschinentyps ist, dass aufgrund der Eigendosierung kein vorgeschaltetes Dosierorgan erforderlich ist.

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Über den Produkteinlauf gelangt das Schüttgut in die Dosierschnecke und wird in das Siebgehäuse transportiert. Die für den Siebvorgang notwendige Dosierung des Schüttgutes kann durch Einstellen der Schneckendrehzahl über einen Frequenzumformer auf produktspezifische Werte erfolgen. Von dem separat angetriebenen Einzugsverteiler mit Wirbelleisten wird das Schüttgut übernommen und schonend durch den Siebkorb gewirbelt. Das Feingut fällt durch das Sieb in den Feingutauslauf, das Grobgut wird zum Grobgutauslauf transportiert und dort schonend ausgeschieden. Durch die spezielle Ausziehvorrichtung mit Schnellverschlüssen kann der Siebkorb zur Kontrolle einfach aus dem Siebgehäuse herausgezogen und seitlich weggeschwenkt werden. Dadurch ist eine genaue Inspektion und ein gegebenenfalls erforderliches Auswechseln schnell möglich. Die Dosierschnecke ist ebenfalls über Schnellverschlüsse schnell ausziehbar. Die sicherheitsrelevanten Verbindungen sind über elektrische Schutzeinrichtungen (Sicherheitsschalter) gesichert und schalten beim Öffnen die Maschine sofort aus. Die Siebbespannung ist an Ringen befestigt, kann frei vibrieren und reinigt sich dadurch von selbst. Die eingebaute Stauscheibe verhindert, dass zuviel Feingut in den Grobgutauslauf gelangt. 

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