Explosionsschutz Praxisnaher Explosionsschutz bei Förderung von Schüttgütern und Fluiden
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Mit der Verarbeitung und der Förderung von Schüttgütern, aber auch Fluiden und Gasen geht meist auch Explosionsgefahr einher. Betreiber tragen Verantwortung für den Schutz von Anlagen und Mitarbeiter. Wie sich geeignet Schutzkonzepte erarbeiten und umsetzen lassen, erfahren Betriebs- und Instandhaltungsingenieure am 19. und 20. November 2019 auf dem 13. Schüttgut-Forum auf der Festung Marienberg in Würzburg.

Bei der Pulververarbeitung treten häufig explosionsfähige Stäube auf. Damit es zu keiner Staubexplosion kommt, müssen konkrete Maßnahmen getroffen werden, die weit über das Vermeiden elektrischer Zündfunken hinausgehen. Hans-Joachim Jacob von Ystral sieht die Lösung in Systemen, die das Pulver staubfrei unter kontrollierten Bedingungen in den Prozess einsaugen und sicher verarbeiten, insbesondere bei Pulvern, welche in Flüssigkeiten verarbeitet werden. Pulver können oft viel einfacher und über weitere Strecken gefördert und dosiert werden, wenn sie bereits in Flüssigkeiten eingearbeitet sind.
Auf dem 13. Schüttgut-Forum am 19./20. November 2019 in Würzburg beleuchtet Jacob zudem den noch einen wesentlich kritischeren Komplex: das Pulverhandling in Gas-ex-Bereichen. Die Mindestzündenergie von brennbaren Lösemitteldämpfen ist noch wesentlich geringer als die von explosionsfähigen Stäuben. Die erforderlichen Maßnahmen richten sich nach konkreten Prozess- und Produktparametern. Betriebsingenieure erfahren eine konkrete Vorgehensweise, nach der sie die richtigen Maßnahmen, Methoden und die geeignete Technologie auswählen können.
Elektrostatik – unbekannte Gefahr für Schüttgüter und Fluide
Die Förderung von Schüttgütern, aber auch von Fluiden können elektrostatische Aufladungen hervorrufen. Dieses Phänomen kann in der verarbeitenden Industrie durch ungewollte Entladungen zu Zündquellen in explosiven Atmosphären führen, weshalb dann aufwendige Maßnahmen mit den entsprechenden Kosten zu zusätzlichem Explosionsschutz führen.
Elektrostatische Aufladungen können aber auch in der Mess- und Regeltechnik für Probleme sorgen, da es hier zur Beeinflussung durch „Elektrostatische Störungen“ kommt. Diese Störungen können entweder durch direkten Einfluss von elektrostatischen Aufladungen, die sehr hohe elektrische Felder zur Folge haben, auf die Elektronik innerhalb von Sensoren führen, oder auch die Kommunikation zwischen Steuergeräten und Sensoren, die entweder Kabelgebunden oder Drahtlos bestehen, gestört werden.
Zukunftsweisend werden Sensoren für das Internet of Things (IoT) angeboten, die mit dem neuen Funkstandart (5G) sogar Echtzeitdaten übermitteln sollen, die aber gerade durch elektrische Störungen, zu welche die elektrostatischen Aufladungen mit ihren hohen Feldstärken zählen, erheblich anfälliger als drahtgebundene Übertragungen sind.
Aber nicht nur Probleme bezogen auf elektrisch auswirkende Störungen können elektrostatische Aufladungen haben, sondern auch Funkenentladungen innerhalb der Transportwege wie z.B. in Filtern können Material und Transportmedien beschädigen. Ralf Jahn von der Universität Wuppertal zeigt auf dem 13. Schüttgut-Forum Beispiele auf, wie elektrostatische Aufladungen durch Medientransporte entstehen können. Dies geschieht entweder durch pneumatische oder aber auch Förderung mittels Pumpen. Gemeinsam mit den Teilnehmen will Jahn Beispiele und Lösungen diskutieren, um eine Sensibilisierung herauszufordern.
Tipp aus der Redaktion: Für das Schüttgut-Forum genauso wie das Pumpen-Forum haben wir jeweils fünf Freikarten zurückgelegt. Sie haben Interesse? Dann schreiben Sie mir: manja.wuehr@vogel.de. Einsendeschluss ist der 04.11.2019.
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