Zwar werden die verfahrenstechnischen Kenndaten bei der Betrachtung eines Schutzsystems meist vorbildlich beachtet. Wie sieht es aber mit dem Schutz vor Manipulation aus? Hier lohnt es sich, genauer hin zu schauen.
(Bild: Rembe)
Die verfahrenstechnischen Kenndaten des Produktes (z.B. KSt-Wert oder Pmax) und die anlagenspezifischen Randbedingungen (Volumen/Druckfestigkeit) beeinflussen die Auswahl des richtigen Schutzsystems. Das ist allgemein bekannt und bewusst. Ebenfalls achten mehr und mehr Anlagenbauer und Betreiber auf eine ordnungsgemäße Zertifizierung und Kennzeichnung der Schutzsysteme und Anlagenkomponenten. Ein weitgehend unbeachteter Aspekt ist die Manipulationssicherheit von Schutzeinrichtungen. Hier fanden sich bei Anlagenbegehungen in der jüngsten Zeit verstärkt Hinweise auf solche Missstände:
Schutzeinrichtungen werden außer Funktion gesetzt,
elektronische Signalisierungen und Warneinrichtungen gebrückt,
mechanische Elemente mit zu wenig Verbindungselementen und Schrauben gesichert.
Die Ursachen hierfür sind vielschichtig und sicher nicht einfach zu ergründen. Die Schutzsysteme namhafter Hersteller sind daher so ausgeführt, dass ein hohes Maß an Sicherheit durch die Konstruktion vorgegeben und nicht manipulierbar ist. Schraubverbindungen beispielsweise sind durch unlösbare Nietverbindungen ersetzt, Schrauben sind selbstsichernd und unverlierbar gestaltet. Besonders bei komplexeren Komponenten wie Einrichtungen zur flammenlosen Druckentlastung ist das essentiell. Diese werden meistens in Innenräumen, aber immer in Einbaustellen verbaut, bei denen eine freie Entlastung, z.B. durch Berstscheiben, nicht möglich ist. Wenn allerdings der Teil, der die Entlastung zu einer flammenlosen macht, versagt oder Schwachstellen aufweist, hat das verheerende Folgen für die Umgebung, die dann Flamme und Druck der Explosion schutzlos ausgeliefert ist.
Explosionsschutz im Test
Seit dem Frühjahr 2016 bietet Rembe einige neue Leistungen innerhalb des Rembe-Test-Centers an: Kunden können dort Bauteile auf ihre Festigkeit prüfen lassen oder die üblichen Kennzahlen zu bisher wenig getesteten oder erforschten Materialien ermitteln lassen. Nachweise zur Funktionssicherheit von Bauteilen unter Explosionsbedingungen, Brandversuche, Lichtbogenentladungen und Druckproben runden das Angebot ab. Hersteller von 3D-Druckmaschinen, Schweißanlagen und Produzenten sowie Anlagenbauer der Chemie-, Pharma-, Lebensmittel-, Holz-, Metall- und High-Tech-Industrie haben die Leistungen des Rembe-Test-Centers bereits in Anspruch genommen. Darunter auch neue Anwendungen und Verfahren, die in den aktuellen Regelwerken keine Berücksichtigung finden. Bei Bedarf können auch Abnahmen durch benannte Stellen vor Ort organisiert werden.
Sind manuelle Sicherheitseinrichtungen im Kommen
„Das Q-Rohr, die original flammenlose Druckentlastung, ist genau deshalb genietet, nicht geschraubt. Schrauben können sich lösen oder aber auch leicht gelöst werden. Bei einer Niete ist beides nicht ohne Weiteres möglich“, sagt Stefan Penno, Geschäftsführer bei Rembe. „Signale, Sensoren, der Trend, so viele elektrische und so wenig manuelle Sicherheitseinrichtungen wie möglich einzusetzen, kehrt sich langsam um. Das liegt einzig und allein an der Ausfallsicherheit hochwertiger, manueller Systeme, die bei elektronischen Komponenten nie zu 100 % gegeben ist“, so Penno weiter.
Das Q-Rohr hält weitere Features parat: So sind die Druck tragenden Elemente flexibel miteinander verbunden, damit sie die Explosionsdruckwelle absorbieren können. „Wir haben zahlreiche Nachbauten des Q-Rohres in der täglichen Praxis gesehen, die starr verschweißt waren und bei der Druckentlastung an den Schweißnähten aufgerissen sind“ erklärt der Geschäftsführer und ergänzt: „Vergleichen sie es einfach mit den Tragflächen an einem Flugzeug. Wären die fest mit dem Rumpf verschweißt, würden sie bei Turbulenzen abbrechen. Flexibel vernietet können sie Druckschwankungen abfedern und halten extremen Belastungen bestens stand.“
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Stand vom 15.04.2021
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