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Konstruktive Grundsätze beachten
Im Fall von Zellenradschleusen und Rohrweichen gelten für alle Reinigungsverfahren dieser produktberührenden Bauteile einige Grundsätze in Sachen hygienische Gestaltung:
- glatte Flächen im produktberührten Bereich,
- polierte Oberflächen mit Ra maximal 0,8 µm,
- Ecken und Kanten mit großen Radien,
- einfaches Zerlegen und gute Einsehbarkeit bei manueller Reinigung,
- gasgespülte Wellendichtungen bei permanent drehenden Wellen,
- inerte Werkstoffe (keine Wechselwirkung zwischen Produkt und Bauteil).
Das Bild 1 zeigt die Umsetzung dieser Grundsätze am Beispiel einer leicht zerlegbaren Zellenradschleuse mit polierten Oberflächen, die für manuelle Nassreinigung oder Trockenreinigung geeignet ist. Bei einer automatischen Nassreinigung müssen die Metall-Metall-Verbindungsstellen wie bei den Flanschverbindungen mit einer frontbündigen Dichtlinie ausgeführt werden, da die Bauteile nicht zerlegt werden.
Patentierte Dichtungstechnik
Bei üblichen Verbindungen mit O-Ringabdichtung entsteht konstruktionsbedingt ein Spalt, in den durch Kapillarwirkung während der Reinigung Wasser eindringen kann. Bei der anschließenden Trocknung lässt sich dieses Wasser nicht sicher entfernen. Dies ist mit speziellen Dichtungen mit frontbündiger Dichtlinie ausgeschlossen.
Zellenradschleusen und Weichen von Coperion in CIP-Ausführung sind konsequent mit dieser patentierten Dichtungstechnik ausgerüstet. Die Komponenten wurden vor einigen Jahren im Markt eingeführt und waren damit die ersten Zellenradschleusen und Weichen für Schüttgutanlagen, welche von der EHEDG erfolgreich geprüft und zertifiziert wurden. Derartige CIP-fähige Bauteile sind die Voraussetzung zum Aufbau CIP-fähiger Förderanlagen. Auch für die manuelle Trockenreinigung bietet Coperion EHEDG-zertifizierte Zellenradschleusen und Weichen an. Die Bauteile sind schnell zerlegbar, und die Verbindungsstellen lassen sich mit O-Ringen abdichten.
Da das Reinigungsverfahren die Ausführung der Schlüsselbauteile bedingt, muss schon bei der Konzeption einer Anlage definiert werden, nach welchem Verfahren die einzelnen Anlagenteile gereinigt werden.
Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Trennstellen zwischen nass gereinigtem Bereich und trocken gereinigtem Bereich gelegt werden. In Bereichen der Trockenreinigung dürfen konsequent keine Feuchtigkeit und kein Wasser auftreten. Bei manueller Reinigung (trocken oder nass) muss darauf geachtet werden, dass die Bauteile leicht zerlegbar und reinigbar sind. Findet die Nassreinigung automatisch statt, so ist sicherzustellen, dass durch die Ausführung des Bauteils an keiner Stelle Produkt und Flüssigkeit zurückbleiben.
Die Gestaltung der Anlage nach EHEDG-Richtlinien und die Verwendung EHEDG-zertifizierter Bauteile ist Voraussetzung für eine erfolgreiche und reproduzierbare Reinigungsqualität. Die häufigsten Fehler in der Anlagenkonzeption sind neben den Trocken/Nass-Trennstellen die Verwendung von nicht geeigneten Bauteilen. So werden beispielsweise zwar häufig CIP-fähige Bauteile verwendet, jedoch zusammen mit nicht geeigneten flexiblen Verbindungen installiert.
Oft fehlen auch Bühnen und Podeste für eine leichte Zugänglichkeit der Bauteile bei manueller Reinigung. Bei dieser Reinigungsvariante wird zudem immer wieder beobachtet, dass die Reinigungspersonen die Bauteile unsachgemäß behandeln. Auch in dieser Hinsicht bietet die vollautomatische Reinigung CIP-Vorteile, da die Bauteile nur noch gelegentlich geöffnet werden.
* * Der Autor ist Product Manager Components der Coperion GmbH, Weingarten. Kontakt: Tel. +49-751-408398
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