Spannendes Messe-Duo Powtech und Fachpack 2022 in den Startlöchern

Von Sabine Mühlenkamp |

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Nachdem das vergangene Messejahr vor allem unter dem Motto Improvisation stand, freut sich die Nürnberg Messe nun im September auf zahlreiche Besucher. Wenn auch noch nicht in alter Größe zurück, zeigen rund 500 Unternehmen auf der Powtech ihre Anlagen und Maschinen.

Eindrücke von der Powtech 2019, als die Welt noch scheinbar in Ordnung war. Nach drei Jahren Pause kehrt die Powtech zusammen mit der Fachpack zurück.
Eindrücke von der Powtech 2019, als die Welt noch scheinbar in Ordnung war. Nach drei Jahren Pause kehrt die Powtech zusammen mit der Fachpack zurück.
(Bild: NuernbergMesse / Frank Boxler)

Nachdem im vergangenen Jahr der Messekalender kräftig durcheinander gewirbelt wurde, wählte man in diesem Jahr bei der Nürnberg Messe den pragmatischen Weg. Die Powtech und Fachpack finden zeitgleich vom 27. bis 29. September 2022 statt. „Es liegt auch eine große Chance darin, die beiden Branchen zusammen zu bringen“, so Heike Slotta, Executive Director Nürnberg Messe auf dem Pressetalk Anfang Juli 2022. Das jeweilige Ticket ist für beide Fachmessen gültig. Die Messe erwartet über 1.600 Aussteller aus Europa – rund 500 davon stellen auf der Powtech im Bereich der mechanischen Verfahrenstechnik und Analytik in den Hallen 3, 3A, 4 und 4A aus. Zur Erinnerung: Vor drei Jahren waren es noch 824 Aussteller in sechs Messehallen.

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Alles rund ums Schüttgut-Handling

Dennoch werden die Fachbesucher aus nahezu allen Branchen, darunter Nahrungs- und Futtermittel, Chemie und Pharma, Bau-Steine-Erden, Recycling oder Keramik, mit Spannung in den vier Hallen erwartet. Themen sind Mischen, Zerkleinern, Agglomerieren oder Trennen von Pulvern und Partikeln. Demzufolge werden neueste Anlagen und Systeme für mechanische Verfahren zur Verarbeitung, Analyse und das Handling von Pulver, Granulat und Schüttgut präsentiert.

Obwohl die Branche von den Auswirkungen der derzeitigen politischen Situation, wie Lieferengpässe und hohe Energiepreise, nicht verschont bleibt, will man in Nürnberg vor allem technische Innovationen herausstellen. Dazu gehören etwa die Zerkleinerung von Nanopartikeln für pharmazeutische Wirkstoffe, die Extrusion von Batteriemassen oder die Simulation. „Circular Economy, also die Aufbereitung von Produkten, um sie wieder einzusetzen, wird immer wichtiger, und hier spielen mechanische Verfahren eine wichtige Rolle. Das gilt auch für den Wiedereinsatz von Batteriezellen und Brennstoffzellen“, so Prof. Dr.-Ing. Arnold Kwade, TU Braunschweig.

Darüber hinaus geht es um Ressourceneffizienz, Recycling oder die CO2-neutrale Produktion, aber auch Themen rund um die Arbeitswelt von morgen und die Gewinnung von Fachkräften und Talenten. „Ingenieure sind Mangelware, und das wird in Zukunft so bleiben. Wir merken in den für uns relevanten Studienfächern an den Universitäten einen klaren Rückgang an Studienanfängern“, beschreibt Prof. Dr.-Ing. Kwade die derzeitige Situation an den Hochschulen.

Messe mit Praxis-Charakter

„Die Powtech war schon immer die Messe, auf der Verfahrenstechniker und Produktionsleiter jeder Branche ganz konkrete Lösungen für ihre Anforderungen und auch ihre Probleme gefunden haben“, beschreibt Slotta den praxisnahen Charakter der Messe. In Vorträgen, Seminaren, Live-Vorführungen, Guided Tours und Sonderschauen erhalten Pulver- und Schüttgutprofis jeder Branche nützliches Praxiswissen. Schüttgutpraktiker treffen sich im Expertenforum „stagetalks“. Hier geht es zum Beispiel um innovative Verfahren für die moderne Batterie- und Energiespeicherproduktion. Im Bereich Nahrungsmittel wird die Proteinverschiebung im Trocknen pflanzlicher Eiweißquellen ein Thema sein. Und in der Sonderschau „Staub kennt Grenzen – Freihandel nicht“ des VDMA Fachverbands Allgemeine Lufttechnik wird gezeigt, wie die Luft in der Produktionsstätte sauber bleibt.

Ruhe vor dem Sturm?

In der Pharmaindustrie spürt man erst die Anfänge der aktuellen Situation. Noch kann man liefern, so der Eindruck von Dr. Martin Bornhöft, APV. Allerdings läge das auch daran, dass die Bevorratung um einiges höher liegt als früher. Sorge bereitet ihm, dass die Lieferzeiten etwa bei Hilfsstoffen von zehn auf teilweise 50 Wochen gestiegen seien. In Nürnberg reicht das Angebot der Aussteller von der EHEDG-gerechten Zellenradschleuse bis hin zu kompletten Anlagen, bei welchen eine lückenlose Dokumentation über ein zentrales Automatisierungssystem gewährleistet ist. Einen Besuch wert ist das vom APV gestaltete Pharmaforum Pharma.Manufacturing.Excellence, das sich auf drei Themen konzentriert:

  • Analytik, etwa die Charakterisierung von festen Stoffen,
  • Entwicklung und Forschung: Hier sind 3D-Druck und Continouos Manufacturing herausragende Themen, sowie
  • Pharmaverpackungen, um Synergien zur Fachpack zu schaffen.

Wackelnde Lieferketten bremsen die Innovation

Die Fachpack steht dieses Jahr unter dem Motto „Transition in Packaging“ und beschäftigt sich mit Herausforderungen, wie unsicheren Lieferketten, Fachkräftemangel und Rohstoffmangel. „Die Lage ist teilweise dramatisch. Es gibt keine Rohstoffe, es fehlen Bauteile für Verpackungsmaschinen, dazu kommen Containerengpässe“, beschreibt Winfried Batzke vom DVI die aktuelle Situation, wobei ihm fast noch mehr Sorge bereitet, dass im Augenblick Innovation kaum mehr möglich ist, weil alle mit der Beschaffung beschäftigt sind.

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Während Unternehmen in Europa vor allem die Sorge um ausbleibendes Gas umtreibt, beschäftigt man sich in anderen Regionen mit der Frage, wie man mit Verpackungsabfallströmen umgeht. „Sustainability ist ein globales Thema geworden“, ist die Erfahrung von Dr. Johannes Bergmair, World Packaging Organisation WPO. So ist sich Bergmaier sicher, dass man in Zukunft eine Verpackung nicht nur danach beurteilt, wie gut sie sich recyceln lässt, sondern auch wie energieintensiv diese in der Herstellung ist.

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