Verbesserte Daisy-Messung mit Temperatursensoren Optimierung von Lkw-Verladungen

Von Kerstin Rüther, MTS Lesedauer: 2 min |

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Bei der Verladung von Lkws mit Schüttgütern wie Getreide, Sand, Kies, Split, Holzpellets stellt sich immer wieder eine Frage: Wie vermeidet man aufwendiges Ent- oder Nachbeladen?

Silostütze mit Daisy-Sensor (Mitte), Temperatursensor (oben) und Klemmenkasten (unten)
Silostütze mit Daisy-Sensor (Mitte), Temperatursensor (oben) und Klemmenkasten (unten)
(Bild: MTS)

Für die Verwiegung von Verladesilos kommt häufig ein Messsystem mit Daisy-Dehnungsmessaufnehmern zum Einsatz. Dabei handelt es sich um kleine, nur knapp acht Zentimeter lange Sensoren, deren wesentlicher Vorteil ist, dass sie lediglich an die Stahlstützen eines Verladesilos angeschraubt werden. Die Sensoren lassen sich damit leicht nachrüsten. Die Installation kann jederzeit ohne Produktionsunterbrechung auch an teilbefüllten Behältern erfolgen und stellt keinen Eingriff in die Behälterstatik dar.

Das Funktionsprinzip der Daisy-Sensoren ist ähnlich einer klassischen Wägezelle: Der Sensor erfasst die Materialverformungen – hier in der Stahlstütze –, die durch das Entleeren des Silos während der Verladung oder durch das Befüllen des Silos auftreten. Dabei entsteht eine Widerstandsänderung in den Sensoren, die als Spannungssignal von der Wägeelektronik erfasst und zu einem Gewichtswert normiert wird.

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Für den Einsatz der Daisy-Sensoren müssen die Silos zwei Voraussetzungen erfüllen:

  • das Vorhandensein einer eigenständigen Silounterkonstruktion mit stabilen Stahlstützen und
  • ein Gesamtgewicht, das eine messbare Flächenpressung erzielt.

Herausforderung einseitige Erwärmung

Eine Störgröße bei Daisy-Messungen stellt die Erwärmung der Stützen da. Denn auch Wärme erzeugt eine Änderung im Längengefüge der Stahlstützen, die von den Sensoren erfasst wird. Bei einer langsamen, gleichzeitigen Erwärmung aller Sensoren durch die Umgebungstemperatur ist dieser Fehler vernachlässigbar – bei einseitiger Erwärmung, z. B. durch Sonneneinstrahlung auf nur die zwei vorderen Stützen, ergeben sich trotz Isolierung der Stützen im Bereich der Sensoren immer wieder Messergebnisse mit teils unbefriedigenden Abweichungen.

Um die Störgröße Temperatur auszuschalten, haben die Techniker von MTS Messtechnik Sauerland nun folgende Lösung entwickelt: an die Stahlstützen werden zusätzlich noch Sensoren zur Temperaturerfassung montiert, mit deren Messwerten die Ergebnisse der Daisy-Sensoren korrigiert werden.

Interne Abläufe verbessert

Diese Lösung überzeugte auch das Unternehmen Glasrecycling Neuburg, das jährlich rund 170.000 Tonnen Altglas aufbereitet. Ein Teil der Glasströme wird zu Glasmehl, das zunächst in Silos gelagert und dann mit Lkw und Silozügen zu den weiterverarbeiteten Unternehmen transportiert wird.

In einem Pilotprojekt installierte MTS für zunächst ein Verladesilo eine Daisy-Messung. Dazu wurde an jeder Stütze ein Daisy- und ein Temperatursensor montiert, deren Signale von der Wägeelektronik Modweigh static comfort ausgewertet werden. Die Elektronik selbst übernimmt dabei auch die Korrektur des Temperatureinflusses auf die Signale der Daisy-Sensoren.

Das Modweigh static zeigt auf einem separaten LCD-Farbdisplay das aktuelle Verladegewicht und weitere Zusatzinformationen an und lässt sich einfach über eine moderne Menüführung bedienen. Zusätzlich wurde direkt am Silo noch eine Großanzeige installiert, die den Lkw-Fahrern die bessere Ablesbarkeit des aktuellen Verladegewichtes ermöglicht.

Bei der Verladung wird eine Genauigkeit von kleiner ± 200 kg bei 25 t Gesamtverladung und einer Verladezeit von weniger als zehn Minuten erzielt.

Diese Ergebnisse stimmten auch die Glasrecycling Neuburg sehr zufrieden, die sich nach dreimonatiger Testphase zum Kauf des Messsystems entschied. Zeitaufwändiges Ent- oder Nachbeladen der Lkw gehören in Neuburg seitdem der Vergangenheit an. Die internen Abläufe wurden so entscheidend verbessert. 

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