Bevor die Inhalts- und Zusatzstoffe des Unternehmens Raps auf den Markt kommen, werden sie durch eine innovative Coatingtechnologie geschützt. Aber auch der Gesamtprozess selbst setzt auf Sicherheit, besonders hinsichtlich des Explosionsschutzes.
Kommt es zu einer Explosion, wird aufgrund der Druckwelle der Schließkörper des rein passiv arbeitenden Explosionsschutzventils an die Schließkörperdichtung gepresst.
(Bild: Rico)
Die im bayerischen Kulmbach ansässige, international agierende Raps produziert pro Jahr rund 40.000 Tonnen unterschiedlichster Lebensmittelinhalts- und Zusatzstoffe. Das 1924 gegründete Familienunternehmen betreibt insgesamt sieben Produktionsstätten in Europa, in denen etwa 1100 Rohstoffe nach über 20.000 Rezepturen verarbeitet werden.
Dabei ist die Unternehmenssparte der Mikroverkapselung in Kulmbach mit einem eigenen Werk ansässig: Dank einer innovativen Coatingtechnologie wird – im Gegensatz zu herkömmlichen Dragierprozessen – die Ummantelung von unförmigen Rohstoffen im Bereich von 100 μm bis 12 mm ermöglicht. Diese werden veredelt, sodass sie vor Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Sauerstoff geschützt sind. Gleichzeitig erhalten die Produkte auf diese Weise eine höhere Stabilität hinsichtlich ihres Geschmacks sowie der Farbe. „Unsere Prozesse finden in einer Luftgleitschichtanlage statt – besonders fragile bzw. brüchige Produkte werden bei diesem Verfahren verkapselt und sind somit beständiger“, erklärt Michael Trotzke, der für die Produktionsleitung im Bereich der Mikroverkapselung verantwortlich ist.
Mit dem Luftgleitschichtverfahren nutzt das Unternehmen somit eine Technologie, die über herkömmliche Wirbelschichtverfahren hinausgeht. „Während in herkömmlichen Anlagen die Verarbeitungs- und Veredelungsspektren von Rohstoffen begrenzt sind, gestaltet sich der Anwendungsbereich beim Luftgleitschichtverfahren sehr viel umfassender“, so Trotzke. Das Prozedere funktioniert anhand eines Luftstroms, welcher die Partikel in der Schwebe hält. In der Anlage, die über ein Fassungsvermögen von 1000 Liter verfügt, befindet sich eine rotierende Sprühdüse, welche über einen konditionierten Luftstrom Fett-, Wachs- oder Flüssigkeitspartikel feinst verteilt und somit die Partikeloberfläche benetzt, woraufhin sich ein feiner Film bildet. Die Mikroverkapselung ist damit abgeschlossen. „Einer der Vorteile ist die Ummantelung verschiedener Materialien in einem Arbeitsschritt, das Mischen unterschiedlich großer bzw. schwerer Partikel oder aber frei fließende, gezieltere Dosierungen“, erläutert Trotzke nur einige Vorzüge des Verfahrens.
Wirkt im Fall der Fälle
Das Thema Sicherheit nimmt für Raps eine wichtige Rolle im Produktionsprozess ein. „Damit sowohl unsere Mitarbeiter, als auch unsere Produkte sowie die Produktionsumgebung bestmöglichen Schutz genießen, kommen bei uns selbstverständlich geeignete Explosionsschutzmaßnahmen zum Einsatz“, betont der Produktionsleiter. Aufgrund der Tatsache, dass in Prozessen mit Stäuben oder Pulvern ein erhöhtes Explosionsrisiko vorherrscht, wird die druckstoßfest gebaute Anlage am Zu- und Abluftstrom explosionstechnisch entkoppelt. Treffen Stäube auf Sauerstoff und eine Zündquelle, kann es zu einer Explosion kommen.
Um im Ernstfall dadurch entstehende Folgeschäden zu minimieren, setzt man auf die Ventex-Explosionsschutzventile von Rico Sicherheitstechnik, die in den betreffenden Verbindungsrohrleitungen integriert wurden. Kommt es zu einer Explosion, wird aufgrund der Druckwelle der Schließkörper des rein passiv arbeitenden Explosionsschutzventils an die Schließkörperdichtung gepresst. Auf diese Weise werden sowohl das Ventil als auch die Verbindungsrohrleitung sicher verschlossen. Während im Normalzustand ein optimaler Luftfluss gewährleistet ist, wird im geschlossenen Zustand die Ausbreitung von Flammen und Druckwellen in angrenzende Anlagenteile somit wirksam verhindert. Damit das hohe Sicherheitslevel stets aufrechterhalten wird, findet seitens der Rico-Servicetechniker eine regelmäßige Wartung der Entkopplungslösungen statt. Abgesehen von den Ventilen, die sich in der Luftgleitschichtanlage befinden, kommt ein zusätzliches Ventil in einer Versuchsanlage des Unternehmens zum Einsatz.
Sicherheit muss oberste Maxime sein
Nachgefragt bei Aleksandar Agatonovic, CEO bei Rico
Was hat sich in den letzten fünf Jahren im Ex-Schutz verändert?
Agatonovic: In den letzten Jahren konnten wir beobachten, dass das Bewusstsein für Sicherheit weltweit steigt – unabhängig von Region oder Industrie. Unternehmen bzw. Arbeitgeber, bieten ihren Mitarbeitern und Kunden bewusst ein hohes Maß an Sicherheit. Obwohl viele noch nie eine Staubexplosion live erlebt haben, ist es ihnen ein Anliegen, einen solchen Worst Case mithilfe geeigneter Maßnahmen zu vermeiden. Davon abgesehen, erkennen wir jedoch, dass zahlreiche Hersteller von Explosionsschutzequipment an den internationalen Märkten agieren, deren Leistungen und Produkte nicht den erhofften Effekt – also eine deutliche Verbesserung des Schutzlevels – bringen. Auf dem Markt existieren Kopien längst bewährter Produkte und Systeme in minderwertiger Qualität und ohne saubere und praxisnahe Tests. Auch Zertifizierungen sucht man hier vergebens. Dadurch wird Anlagenbauern und Betreibern leider eine trügerische Sicherheit vorgetäuscht. Dabei ist es dringend notwendig, die Mitarbeiter im Betrieb zu schützen.
Wie geht Rico darauf ein?
Agatonovic: Wir arbeiten stetig am weltweiten Ausbau der Zusammenarbeit mit unseren bewährten aber auch neuen Partnern im Bereich der Beratung, des Verkaufs und der Wartung unserer Produkte. Allerdings kooperieren wir ausschließlich mit Unternehmern, die auch unsere Philosophie und unsere Ansprüche im Sinne einer „certified safety“ ohne Kompromisse teilen. Die Entwicklung neuer Produkte sowie die Weiterentwicklung bestehender Produkte zur Explosionsentkopplung ist für uns ebenfalls ein starker Motor. Nur so können wir immer auf höchstem Niveau und mit höchster Ausführungsqualität agieren. Das Risiko ist in allen Märkten identisch, also bieten wir überall die gleiche Qualität und setzen die gleichen Maßstäbe in Sachen Sicherheit. Dass sich dieser Weg bewährt, zeigt unser Wachstum in den vergangenen Jahren. Es sollte nie um schnelle Geschäfte gehen, sondern die Sicherheit muss oberste Maxime sein. Unser Ziel ist es, die mechanische Explosionsentkopplung auch weiterhin mithilfe neuer Produkte zu prägen. Wir setzen darüber hinaus verstärkt auf noch bessere Beratung, um mehr Verständnis für die Problematik von Staubexplosionen zu erwirken. Denn wir sind sicher, dass niemand bewusst Menschen gefährden möchte.
Stand vom 15.04.2021
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